Leistungsschwankungen im Tagesverlauf

Im Laufe des Tages schwankt unsere Leistungsfähigkeit teilweise erheblich.

Das hat zum einen körperliche und zum anderen psychische Ursachen. Der Körper braucht nach den Mahlzeiten seine Energie für die Verdauung – und Gewohnheiten oder soziales Miteinander sorgen für ein Auf und Ab.

Leistungskurve

Die nachfolgende Grafik zeigt einen mehr oder weniger typischen Verlauf der Leistungsfähigkeit.

Leistungskurve
Leistungskurve

Bei Ihnen kann diese Kurve auch ein wenig anders aussehen.

Für unsere Planung ist es wichtig, dass wir uns diese Schwankungen zumindest bewusst machen. Wichtige und schwierige Aufgaben sollten wir uns für die Zeiten vornehmen, wo wir erfahrungsgemäß leistungsfähiger als zu anderen Zeitpunkten sind. Für die meisten Menschen ist der Vormittag ein idealer Zeitpunkt.

Je nach Typ könnte Ihr erstes Hoch aber auch schon deutlich früher liegen – dafür ist das Tief dann um die Mittagszeit etwas länger.

Meine persönliche Leistungskurve hat seine Hochs am frühen Vormittag, am Nachmittag und am späteren Abend. Morgens (von 06:30 bis 08:30/09:00) gehe ich ungestört und in Ruhe die wichtigsten Arbeitsthemen an, am Nachmittag noch mal andere wichtige Arbeitsthemen. Am späten Abend versuche ich dann so oft wie möglich private wichtige Dinge zu erledigen.

Woran erkenne ich ein Hoch?

Üblicherweise erleben Sie dann ein Hoch, wenn Ihnen die gerade anstehende Arbeit leicht fällt und Sie von sich selbst glauben, dass Sie gerade geistig sehr aktiv und belastbar sind. Sie werden aber vermutlich nie mit absoluter Sicherheit sagen können, dass Sie „jetzt gerade“ ein Hoch haben. Das ist auch für diese Betrachtung nicht nötig. Uns reichen als Erkenntnisgewinn bestimmte Tendenzen – eine Aussage wie „zwischen 8 und 10“ wäre also völlig in Ordnung.

Wenn Sie noch ungeübt sind sich selbst zu beobachten, betrachten Sie sich über einen längeren Zeitraum hinweg. Mehrere Tage oder sogar Wochen. Dann werden Sie bereits Tendenzen erkennen können.

Häufige Fehler

Oft ist es so, dass wir aufgrund unserer Gewohnheiten das erste Hoch nicht richtig nutzen können. Viele beginnen beispielsweise Ihren Arbeitstag mit einem kleinen Schwätzchen unter Kollegen oder Frühstücken erst einmal. Aus Sicht der effektiven Zeitnutzung ist das eher ungünstig – diese wichtigen sozialen Interaktionen wären sinnvoller in Zeiten untergebracht, wo unsere Leistungsfähigkeit kein besonders hohes Niveau erreicht.

Genau so wäre es falsch nach dem Mittagessen wichtige Meetings abzuhalten. Die Produktivität ist bei den meisten Menschen zu diesem Zeitpunkt erheblich herabgesetzt – die Ergebnisse müssen viel mühsamer und zeitaufwendiger erarbeitet werden als zu einem anderen Zeitpunkt.

In vielen Firmenkulturen ist dieses zyklische Verhalten leider noch nicht voll entwickelt – aber das Bewusstsein dafür nimmt zu. Aber selbst wenn es in Ihrer Firma noch ein bisschen dauert: Sie können häufig trotzdem Ihre eigenen Entscheidungen zu Ihrer Arbeitseinteilung treffen, ohne sich zu isolieren. Für Sie (und Ihre Kollegen und Ihren Vorgesetzten) ist es schlussendlich viel nützlicher, wenn Sie sich an Ihrer persönlichen Leistungsfähigkeit orientieren.

Was bringt Ihnen das?

Beobachten Sie sich doch in den nächsten Tag mal selbst, um herauszufinden, wo Sie Ihre persönlichen Hochs und Tiefs haben. Und versuchen Sie Ihre Arbeiten entsprechend einzuteilen. Dann sollten Ihnen bestimmte Dinge viel leichter fallen.

Durch ein zyklisches (Arbeits-)Verhalten werden Sie einiges an Zeit und Energie sparen können. Wenn Ihr Körper zu einem Zeitpunkt eine hohe Leistungsbereitschaft mitbringt, kostet es Sie weniger Energie ein schwieriges Thema zu bearbeiten.

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