Analyse eigener Stärken und Schwächen

Die eigenen Stärken und Schwächen zu kennen kann sehr hilfreich sein, wenn Sie herausfinden wollen, worauf Sie sich konzentrieren (Stärken) sollten und was Sie gegebenenfalls ändern (Schwächen) möchten.

Ein Fragenkatalog kann Sie dabei unterstützen, falls Sie diese Eigenschaften an sich nicht auf Anhieb erkennen können.

Persönliche Situationsanalyse

Die persönliche Situation, in der Sie sich momentan befinden, kann Aufschluss darüber geben, welche Potentiale Sie noch nicht ausreichend genug würdigen – und welche Schwächen Sie möglicherweise bearbeiten oder akzeptieren sollten.

Um die nachfolgenden Fragen zu beantworten sollten Sie sich ein wenig Zeit nehmen und die Fragen gewissenhaft beantworten.

Stärken

Ihre Stärken sind Ihr Kapital. Dieses Kapital sollten Sie bewusst einsetzen. Konzentrieren Sie sich nicht ausschließlich darauf Ihre Schwächen zu bearbeiten – Sie werden vermutlich in diesen Bereichen nie die Leistung bringen können, die Sie in Ihren Stärken leisten. Und das ist auch völlig in Ordnung so. Jeder Mensch hat andere Begabungen – wichtig ist, was wir daraus machen.

Fragen Sie sich also

  1. welche Dinge fallen mir leicht?
  2. wo erreiche ich hohe Anerkennung in meinem Umfeld?
  3. was tue ich gerne?
  4. mit was kann ich anderen Menschen eine große Hilfe sein?
  5. welche waren meine bisher größten Erfolge? Mit welcher meiner Fähigkeiten habe ich diese erreichen können?
  6. mit welchen Menschen habe ich eine besonders gute Beziehung aufgebaut? Warum? Wie halte ich diese Beziehungen aufrecht?
  7. wann bin ich gut gelaunt? Welche Dinge machen mir Freude?
  8. welche Situationen machen mir Freude? Wann habe ich das Gefühl 100% zu geben?
  9. mit welchen Menschen kann ich besonders gut arbeiten/reden/Zeit verbringen? Wieso?
  10. wo habe ich besonders großes (Fach-)Wissen? In welchen Situationen kann ich dieses Wissen gut einsetzen?

Mit diesen Anregungen kommen Sie auf den richtigen „Dampfer“ und können sich gedanklich mit Ihren Stärken, den Auswirkungen und Konsequenzen befassen.

Wichtig ist dabei, dass Sie die Antworten gewissenhaft geben und hinterfragen. Einsilbige Antworten helfen Ihnen vermutlich wenig weiter:

  • „mit welchen Menschen kann ich besonders gut arbeiten?“ – „mit dem Kollegen Manfred“ – „Wieso?“ – „Weil er nett ist“

Mit dieser Antwort können Sie wahrscheinlich weniger etwas anfangen. Mit ein wenig Nachdenken kommen Sie vielleicht auf die Antwort „Weil ich bei ihm das Gefühl habe, er schätzt meine Fähigkeit in diesem-und-jenem-Bereich“. Dann hätten Sie einen Anhaltspunkt für eine Stärke: „diese-und-jene“ Fähigkeit. Wenn Ihnen partout keine verwertbare Antwort einfällt – machen Sie sich keine Sorgen, Sie haben ja genug andere Hilfsfragen.

Bei der Beantwortung der Fragen könnten Sie herausgearbeitet haben, dass es Ihnen leicht fällt, vor Publikum zu sprechen, wenn es „Ihr Thema“ ist und Sie sich auskennen. Oder Sie gerne Zeit damit verbringen handwerklich tätig zu sein.

Stärken immer beachten

Erstellen Sie daraus eine Liste mit Ihren Stärken, die Sie in Ihrem Zeitplanbuch oder Kalender mitführen. Sehen Sie sich diese Liste immer wieder durch, wenn es darum geht, eine Entscheidung zu treffen, wie und ob Sie eine Aufgabe übernehmen möchten.

Schwächen

herausforderungIhre Schwächen sind Eigenschaften, mit denen Sie noch nicht zufrieden sind. In einigen dieser Schwächen liegen Chancen und Herausforderungen. Überlegen Sie sich genau, wo Sie Ihre Energie aufwenden wollen, um eine Schwäche zu nutzen – und wo Sie eine bewusste Entscheidung treffen, den Status Quo zu akzeptieren.

Wenn Sie eine Schwäche akzeptiert haben – verschwenden Sie nicht länger Ihre Lebensfreude damit sich darüber zu ärgern. Nehmen Sie sie als Ihre persönliche Besonderheit zur Kenntnis.

Ein paar Anregungen, wie Sie Ihre Schwächen benennen und wie Sie herausarbeiten können, welche davon Sie bearbeiten und welche akzeptieren möchten:

  1. welche waren meine größten Misserfolge? Wieso sind sie passiert? Welchen Beitrag habe ich dazu geleistet?
  2. was mache ich nicht gerne? Was kostet mich große Überwindung? Würde es mich weiterbringen, wenn ich mich dazu überwinden könnte?
  3. mit welchen Menschen komme ich nicht gut aus? Wäre es besser, wenn ich es täte? Kann ich damit leben, dass mich nicht alle Menschen mögen?
  4. wann bin ich schlecht gelaunt? Welche Situationen oder Menschen sorgen dafür, dass ich keine positive Grundstimmung mehr habe? Kann ich aktiv auf die Situation/die Person zugehen und so für eine bessere Ausgangslage sorgen?
  5. welche Abläufe sind für mich eine Belastung? Wo sehe ich Verbesserungsmöglichkeiten? Gibt es jemandem in meinem Umfeld, dem diese Abläufe gefallen würden?
  6. welche Eigenschaft an mir selbst wirkt sich immer wieder negativ aus? Welche Schritte wären nötig hier eine Verbesserung zu erreichen? Bin ich bereit Zeit und Aufmerksamkeit zu investieren?

Aktiver Umgang mit Schwächen

Wenn Sie möchten, schreiben Sie sich Ihre Schwächen auf. Aber trennen Sie die Liste in die Eigenschaften, in die Sie in Zukunft aktiv mehr Zeit und Aufmerksamkeit investieren möchten, um Sie zu bearbeiten, und in die Eigenschaften, die Sie akzeptieren wollen.

Die Liste mit den akzeptierten Eigenschaften legen Sie so ab, dass Sie sie nicht ständig vor Augen haben – Sie haben beschlossen mit diesen Schwächen zu leben und sollten diesen Beschluss auch für sich selbst deutlich machen. Die Liste der Eigenschaften, denen Sie in Zukunft aktiv begegnen wollen, legen Sie zu den Stärken in Ihr Zeitplanbuch oder Ihren Kalender.

Konsequenzen aus der Erkenntnis

Ihre zukünftigen Handlungen sollten Sie konsequent danach ausrichten, was Sie eben herausgearbeitet haben. Betonen Sie Ihre Stärken und bearbeiten Sie die Schwächen, die Sie angehen wollen. Planen Sie dafür jeden Monat einen Schritt in die richtige Richtung ein – idealerweise jeden Tag.

„Orga dich ;)“ liefert Ihnen hoffentlich genug Informationen darüber, wie Sie genau diese einzelnen Schritte in Ihren Tagesablauf einbinden. Beachten Sie dazu beispielsweise die gerade laufende Serie über Zeitplanung.

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