Planer-Vergleich

Einzeltest

Die Einzeltests der Zeitplanbücher finden Sie hier. Darüber hinaus habe ich viele Planer auch in der Praxis getestet.

Vergleich von Zeitplansystemen

alle_groessenvergleich_500Im Zuge meiner Recherchen zu verfügbaren Zeitplanern, um mit diesen meine selbstentwickelte Methode umzusetzen, bin ich im Internet wenig fündig geworden.

Aus diesem Grund habe ich zumindest die nachfolgenden Systeme angeschafft und gegeneinander verglichen – jeweils mit Blick auf die vorgesehen/mitgelieferte Methode als auch auf die für mich praxisreleveanten Aspekte.

Nachfolgende finden Sie eine Übersicht über verbreitete Zeitplansysteme. Die Übersicht gibt zunächst Auskunft darüber, wie wichtig ein bestimmter Aspekt bei Verwendung eines Planers ist – das sind die Kriterien. Die Gewichtung von 1 (nicht wichtig) bis 10 (sehr wichtig) sorgt für eine bedeutungsmäßige Abstufung der Bewertungskriterien.

Die Umsetzung innerhalb der verglichenen Planungssystem wird dann jeweils für das System selbst bewertet. Auch hier wird die Skala von 1 bis 10 verwendet. Die Kommentare geben einen Anhaltspunkt für die Bewertung.

Vergleich Zeitplanmethoden

HelfRecht

helfrecht_oben_500Das HelfRecht[1. Eigentum der HelfRecht AG]-Planungssystem basiert auf der Methode von Gustav Großmanndem Vordenker in Bezug auf Zeitplanung.
Der Firmengründer Helfrecht hat das alleinige Vertriebsrecht der Methode gekauft und an die Moderne angepasst – soweit zur Eigenwerbung der Firma.

Die Planer der Firma lassen nur die hauseigene Planungsmethode zu. Das ist erst mal kein grundsätzlicher Nachteil – nur dann, wenn Sie als Anwender eigene Wünsche, Vorstellungen oder schlicht einen anderen Bedarf haben, als durch das System vorgesehen. Beispielsweise ist es deutlich problematisch projektbezogene Aktivitäten zu koordinieren – in meinem Fall aber der Hauptwunsch.

Gut und sinnvoll in das System integriert ist die Planung auf Monatsebene. Die Monatseinlagen dienen gleichzeitig auch der Vorausplanung für den jeweiligen Monat. Beim Wechsel in einen neuen Monat wird diese Planung dann regelkonform in die Tagespläne übernommen.

Eine Zielplanung ist fest im System vorgesehen. Durch sinnvolle Fragestellungen und jeweils einem Einlagenblatt pro Monat wird der Überblick auch über mehrere Lebensbereiche hinweg sichergestellt. Aber die Lebensbereiche sind von Helfrecht vorgegeben – eine Anpassung an ein Rollen- oder Lebensbereichskonzept ist nicht vorgesehen.

Was die Gestaltung der Planer angeht, habe ich eine sehr eindeutige Bezeichnung dafür: Sie sind hässlich. Weil sie zum einen mehr als nur konservativ entworfen sind, zum anderen ist das Anfassgefühl für ein Lederprodukt deutlich zu wenig „wertig“. Emotional kommt einfach keine große Freude auf – der Planer ist ein Arbeitsinstrument und das lässt er leider ziemlich „raushängen“.

Generell ist die HelfRecht-Methode sehr gut durchdacht und gehört zu den besten Planmethoden, die mir untergekommen sind. Sie erschließt sich dank verfügbarer Literatur (bspw. „Ziele erreichen – Zukunft gestalten“, ISBN 978-3-636-03135-8, direkt über HelfRecht selbst beziehbar) sehr gut – auch die dem System beiliegende Dokumentation gehört in die obere Liga.

Ich habe mit dem Planer gearbeitet und muss sagen, dass er im Handling zwar viele Nachteile hat, er aber trotz aller Nachteile zu meinen Favoriten gehört. Wenn ich nicht so stark projektbezogen arbeiten würde und ständig mit Aktivitätenlisten hantieren müsste, würde ich diesen Planer sicher verwenden. Nicht besonders gerne und vermutlich ohne je zu lächeln – aber ich käme voran.

X47 A5/A6

x47_aussen_500Die Planer der Firma X47[2. Eigentum der X47 GmbH] sind keine klassischen Zeitplaner. Sie bieten zwar Kalendarien in Wochen- und Tagesübersicht an, sind aber methodisch in keine mir bekannte Zeitplanungsmethode integriert.

Einlagen werden in den Planer im Gegensatz zu den anderen hier vorgestellten Systemen nicht in Ringmechaniken eingebunden – sondern mit Hilfe einer speziellen „Federmechanik“, in die jeweils ein Heft mit ungefähr 64 Seiten eingeklinkt wird. Das klingt im ersten Moment ungewohnt – und ist auch im zweiten noch. Das Wechseln geht sehr schnell und ein richtig guter Vorteil ist die durch diese Methode einfache Möglichkeit auch die linke Seite der Einlagen gut zu beschreiben.

Die Produkte sind außergewöhnlich hochwertig. Sehr gute Handarbeit, schöne Leder und jeder Kleinigkeit scheint wirklich durchdacht zu sein. Man findet nichts in den Planern, was irgendwie sinnlos erscheint – und alle wichtigen Ablagemöglichkeiten sind vorhanden. Die Planer sind wirklich einfach nur gut.

Allerdings darf ich nicht verschweigen, dass der Einsatz einer klassischen Zeitplanungsmethode hier praktisch nicht möglich ist – oder es müssen einige Klimmzüge unternommen werden. Monatsvorplanung, Zielplanung und anderes sind alle mögliche – aber alle nicht methodisch strukturiert. In gewisser Weise handelt es sich um eine chaotische Ablage, die durch den Anwender selbst in Ordnung gehalten werden muss. Durch das Fehlen der Ringmechanik ist auch eine einfache Ergänzung mit eigenen Materialien nicht möglich – hier bieten sich nur die, zugegebenermaßen vielfältigen, Ablagefächer in den Planern selbst an. Registereinlagen gibt es keine speziellen – aber einige Einlagebücher habern Register (1-12 und ABC). Eine recht einfache Möglichkeit der „Registersimulation“ besteht durch eingeklebte PostIts.

Was die Planer wirklich einzigartig macht ist der Spass, mit dem man die Instrumente in die Hand nimmt und benutzen will. Wenn man vor der leeren Seite sitzt, denkt man erst man wirklich nach, bevor man irgendeinen Mist in das Buch übernimmt. Und genau das ist Ziel jeder guten Methode – erst denken, dann schreiben, […], schlussendlich handeln.

Seit einigen Jahren befinden sich die etwas chaotischeren Systeme im Vormarsch und meine Vermutung ist, dass sich dieses System vorerst durchsetzen wird. Strenge Methoden wie Time/Systems oder vielleicht auch HelfRecht werden nur noch in bestimmten Situationen benötigt – schlussendlich entscheidend ist die Einsicht des Anwenders, eine Planung zu nutzen und nicht unbedingt das vorgegebene Schema eines Herstellers.

Der Planer im Format A6 ist optimal, wenn wenig Brainstorming unterwegs gewünscht ist oder die Menge der zu übersehenden Projekte und Aktivitäten überschaubar ist – oder wenn maximale Portabilität nötig ist. Das Format A5 bietet sich für jeden anderen an – es ist schlussendlich flexibel und durch die Größe alleine in der Nutzung komfortabler.

Übrigens ist die Firma auch noch sehr sympathisch. Bei Interesse, lesen Sie doch die Geschichte der Gründung und ersten Schritte. Sehr schön zu lesen!

Time/System

timesystem_oben_500Die Firma Time/System[3. Eigentum der Time/System International GmbH] scheint sich aus dem deutschen Markt mehr oder weniger zu verabschieden. Es gibt keine Seminare mehr und auch das Zubehörprogramm wird seltsamerweise zusammengestrichen (bis vor wenigen Jahren gab es Notizblöcke im Systemformat – eine wunderbare Sache für jemanden, der auch mal ohne Buch denkt und trotzdem die Gedanken in den Planer heften will). Noch gibt es Jahreslieferungen – aber ich frage mich, ob das noch lange so bleibt.

Das Planungskonzept der Firma ist streng – lässt aber erhebliche Eigenentwicklung zu. Methodisch arbeitet das Konzept von „oben“ nach „unten“ – vom Jahr über Monat zum Tag bzw. Woche. Das ist eine gute Sichtweise. Wenn dazu noch die Zielplanung möglich wäre – die zwar machbar ist, aber nur mit einer eigenen, aufgesetzten Methode.

Die Planer sind qualitativ großartig und selbst monatelanger Einsatz kann den Einlagen, dem Einband und der Mechanik nichts anhaben. Auch das Layout der Planungseinlagen ist perfekt darauf abgestimmt, konzentriert Termine und Aufgaben wahrzunehmen. Der Block mit den „Kontakten“ ist für mich überflüssig – ich plane die Kontaktaufnahme zu anderen Menschen nur selten.

Was ich sehr gut finde ist, dass das System eine große Freiheit bietet. Es lässt sich relativ schnell „verdrehen“ und an andere Methoden anpassen. Leider aber ist die recht große Flexibilität aber gleichzeitig der größte Nachteil des Systems: durch viele verschiedene Möglichkeiten, die methodisch auch nicht begrenzt werden!, Aktivitäten zu verwalten, kommt es schnell zur Verzettelung und/oder deutlich längerer Planungszeiten als bei anderen Planern.

Der Time/System-Planer war vor vielen Jahren mein Einstieg in die Zeitplanbuchszene – aber scheinbar sind Firma als auch Methode dem Wandel der Zeit nicht gewachsen. Zielmethodik, flexible Aufgabenlisten – lässt sich alles machen, ist aber vom System her nicht vorgesehen und wirkt „aufgesetzt“. Auf der amerikanischen Homepage der Firma (Time/system) sind einige Schulungsunterlagen abrufbar, die das Konzept der „Next Actions“ zumindest vorsieht.

*Die genannten Markennamen sind geschützt und Eigentum der jeweiligen Firmen. Ich verwende Sie nur zu Informationszwecken.

4 Kommentare

  • Danke für den super Vergleich…jetzt kann ich mich nur trotzdem noch nicht entscheiden…irgendwie hören sich alle Planer super an

  • Der Vergleich ist wunderbar! Ich habe mich persönlich zwar schon für ein System entschieden (Chronoplan), aber einem Freund hat die Seite hier echt geholfen. Das von mir benutzte System ist hier noch nicht aufgeführt. Angesichts der Verbreitung könnte es vielleicht sinnvoll sein, es in den Vergleich aufzunehmen.

  • Ich muß mich den Worten von „Pastorin“ anschließen, wenn sie schreibt:

    „Das von mir benutzte System ist hier noch nicht aufgeführt. Angesichts der Verbreitung könnte es vielleicht sinnvoll sein, es in den Vergleich aufzunehmen.“

    Wobei ich hierbei auf die Produkte von „Filofax“ abziele, das dürfte meiner Meinung nach das System mit der „größten Verbreitung“ sein, insofern finde ich den Test (so gut er auch geschrieben ist) leider völlig unzureichend, wenn es darum geht sich einen Überblick über die vorhandenen Möglichkeiten zu verschaffen….

    Aber vielleicht kommt das („Chronplan, Filofax ect.) ja noch ?

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