Zeitplanung für jeden?

Haben Sie sich auch schon mal gefragt, ob für Sie Zeitplanung überhaupt wichtig ist? Müssen Sie sich diese Thematik „antun“?

Sie haben wenige berufliche Aufgaben, die in einem Block abgearbeitet werden können, Ihre Freiheit in der Arbeitseinteilung ist nur gering und Sie haben ständig Aufgaben, die Sie nicht genau zu einer bestimmten Zeit erledigen können (wegen Rückfragen, wegen ständiger neuer Prioritäten, die Ihnen aufgetragen werden)?

Aber ja

Ehrlich gesagt glaube ich, dass zumindest das Thema an sich wichtig genug ist, dass Sie sich die Techniken heraussuchen sollten, die Ihnen in Ihrer konkreten Situation helfen können. Und das können Sie nur dann beurteilen, wenn Sie sich ein wenig damit beschäftigen – wie sollen Sie sonst herausfinden, was Ihnen helfen kann?

Zweck einer Planung

Das Ziel der Thematik Zeitplanung oder Selbstmanagement oder wie auch immer der Wein heißen mag ist schlussendlich eine bessere Kontrolle darüber zu erhalten, wie Sie Ihr Leben gestalten. Das schließt den Beruf natürlich ein – aber ebenso Ihr privates Leben. Wenn Sie im beruflichen Bereich wenig Gestaltungsfreiraum haben und kurzfristig daran auch nichts ändern können, so können Sie doch in Ihrem privaten Bereich viele Techniken anwenden, um wenigstens dort genug freie Gedankenkapazität zu bekommen, um sich mit den für Sie wirklich wichtigen Themen in Ruhe zu befassen.

Sie können lernen, wie Sie sinnvolle und umsetzbare Pläne aufstellen, wie Sie systematisch an der Umsetzung Ihrer Ziele und Wünsche arbeiten und wie Sie schlussendlich zu einem selbstbestimmteren Leben kommen. Alleine das Gefühl, alle anstehenden und gewünschten Tätigkeiten in einem System festzuhalten, dem Sie 100% zumindest darin vertrauen, dass nichts verloren geht, ist befreiend.

„Lebende“ Planung

Ich spreche da aus eigener Erfahrung. Beruflich gibt es für mich auch Aufträge, die meine Gestaltungsmöglichkeiten einschränken – aber auch in diesen Phasen halte ich an meiner Planung fest und passe Sie entsprechend an. Denn eine gute Planung „lebt“.

Eine Planung, die nicht flexibel an Ihre Bedürfnisse angepasst werden kann, ist wenig oder nichts wert. Natürlich müssen auch Sie bestimmte Gewohnheiten etablieren (bspw. das tägliche Nutzen Ihrer Planungsinstrumente wie Zeitplanbuch, Kalender, Notizen und/oder Aufgabenlisten) – aber die Planung darf nicht dazu führen, dass Sie sich einschränken oder zurücknehmen müssen. Die Planung soll das Gegenteil erreichen: Sie sollen dadurch Freiraum für sich und Ihre wichtigen Themen bekommen.

Gute Zeitplanung ist nicht alleine Planen der Zeit

Im Grunde besteht eine vernünftige Zeitplanung deshalb auch nicht nur aus dem systematischen Planen Ihres Tages, der Woche oder des Monats. Obwohl diese Zeithorizonte wichtig sind, ist Ihre persönliche Einstellung und Entwicklung eine andere oft unterschlagene Komponente. Genau aus diesem Grund gibt es auf Orga-Dich auch häufig Artikel über bestimmte Techniken, die auf den ersten Blick wenig mit Zeitplanung zu tun haben (z.B. „Agieren statt reagieren“, „Singletasking statt Multitasking“ und andere).

Die Frage wie weit Sie Ihre Planung vornehmen wollen und welche Bereiche Ihres Lebens Sie davon erfassen möchten, stellt sich im Grunde nicht. Es gibt nur die Entscheidung „entweder“/“oder“. Eine Planung beschränkt auf Beruf oder Privatleben führt nicht zum erhofften Ergebnis, dass Sie ein selbstbestimmteres Leben führen – Sie gewinnen lediglich den Eindruck, dass es so wäre. Selbst wenn der Eintrag für den Beruf häufig aus „nichts“ besteht oder aus einer Aufgabenliste, die Sie häufig verschieben oder verändern müssen – alleine die schriftliche Übersicht über alles offene ist eine große Erleichterung für Ihr Gedächtnis. Sie schaffen also Freiräume für kreatives Denken – vielleicht kommen Ihnen so plötzlich Ideen, wie Sie Ihre Arbeit umstrukturieren können, obwohl Sie bis dahin dachten, dass dies nicht möglich sei.

Positives Denken

Ich bin sogar fest davon überzeugt, dass gerade dann, wenn Sie das Gefühl haben, nichts wirklich bewegen zu können, die Themen hier auf Orga-Dich für Sie von großem Nutzen sein werden. Denn Sie werden erkennen, dass bereits der Gedanke „ich kann nichts daran tun“ Teil des Schwierigkeiten ist, die Sie stressen. Genannt wird das „selbstbewahrheitende Prophezeiung“ und gemeint ist damit, dass Sie alleine mit der Art Ihrer Denkweise darüber bestimmen, welches Ergebnis Sie erhalten.

Denken Sie also in Zukunft nicht „Ich bin sowieso in meiner Welt gefangen und auch Planung wird daran nichts ändern“ – sondern „Mit Planung werde ich das Kommando über mein Leben bekommen“. Es mag etwas hochtrabend formuliert sein – aber, wenn schon Ihre Gedanken Realität werden, wieso sollten es nicht auch etwas ehrgeizige sein? Ist doch viel besser als negative und depremierende Voraussagen.

Ich wünsche Ihnen einen guten Start ins Jahr 2010! Es wird Ihr bestes Jahr!

2 Kommentare

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert